Adios Camper – hello Perth

Wow wie schnell die Zeit vergeht: Vor wenigen Tagen war es soweit: unseren Campervan, im Volksmund auch Moschisak genannt, haben wir zeitgerecht nach fünf Wochen abgeliefert. Nach fünf tollen, wundervollen, anstrengenden, heißen, kalten, bisschen gefährlichen, lehrreichen Wochen, die wir niemals vergessen werden! Anfangs hatte ich ja so meine Bedenken, ob es die richtige Entscheidung war, die Westküste abzufahren…aber nun kann ich inbrüstig, aus tiefstem Herzen laut und stark schreien: JAAA!!! Ja und nochmals ja! Es war gut so! Ob ich es nochmal tun würde? Klar! Vielleicht nicht in nächster Zeit, aber eventuell in der Pension bin ich wieder im Westen von Australien vorzufinden! :)

Doch nun möchte ich euch noch die paar letzten Tage schildern die wir hauptsächlich im Südwesten von Australien verbracht haben. Je weiter wir in den Süden kamen, desto kühler und gleichzeitig desto unanstrengender wurde es. Wir waren nicht mehr so massiv erschöpft am Abend bzw. untertags so müde. Und dadurch, dass nun die Entfernungen zwischen den Städten oder Nationalparks nicht mehr so groß waren, saßen wir nicht mehr so viel und so lang im Auto, was ja auch sehr ermüdend ist. Wir wanderten/spazierten mehr, waren also öfters zu Fuss unterwegs als die Wochen zuvor.

The Pinnacles

An unserem tollen Schlafplatz in Arrowsmith direkt am Meer haben wir uns am Morgen mit zwei Franzosen unterhalten (die meisten Traveller die wir treffen sind komischerweise aus Deutschland oder Frankreich). Sie gaben uns den Tipp in den Nambung Nationalpark zu fahren. Dort kann man die bekannten Pinnacles bewundern. Aber zuvor haben wir in Leeman noch eine Bibliothek gesucht (wiedermal alles aufladen) und in Green Head ein schönes Plätzchen an der Küste besucht um Chips zu vernichten! Das Essen schmeckt einfach doppelt so gut mit Hammerausblick!
Im Nambung NP sind wir dann ein paar Stunden zwischen den Pinnacles durchgestriffen. The Pinnacles sind Formationen aus Kalkstein: zu Tausenden ragen diese aus dem Boden und geben mit dem curryfarbenen Sand ein tolles Bild ab! Der Nationalpark war ziemlich überlaufen, was bei den anderen Nationalparks nie der Fall war. Wir haben lustige Fotos auf oder neben den fetten Steinen gemacht. Als wir dann bisschen „off the path“ wanderten, entdeckten wir ein Mama-Känguru, das genüsslich im Schatten mit einem Baby im Bauch chillte, moiii! Es guckten aber nur die Füße des Kleinen heraus! Ein paar Minuten später hörten wir wieder etwas im Busch rascheln: ein fetter Emu mit fünf! Babyemus spazierte nur unweit von uns vorbei! Die letzten Tage hatten wir öfters das Glück Emus zu erspähen, aber von dieser Nähe und so vielen Babys konnten wir bislang nur träumen! Man hätte dann zwar noch mit dem Auto eine 4 Kilometer lange Fahrt durch den Park machen können, aber das hat uns dann nicht mehr gereizt. Gegen Abend und für die Nacht hat es uns in Lancelin auf eine Dayuse Area verschlagen: striktes Campingverbot! Aber dadurch, dass so viele andere Camper (hauptsächlich Senioren mit riesen megahyper Wohnwägen) anwesend waren, trauten wir uns auch!

Tolle Tiere und ein fast verhängnisvoller Walk im Yanchep Nationalpark

Scheinbar leiden wir Drei stärker unter seniler Bettflucht als die Pensionisten um uns herum, denn als wir uns von dem Parkplatz in der Nähe von Two Rocks vom Acker machten, rührte sich noch nichts in den Wohnwägen. An diesem Morgen brauchte ich einen Pulli, man merkte schon die Nähe zum Süden wo es von Tag zu Tag kühler wurde. Aber nur in unseren Augen (im Gegensatz zum Norden) denn eigentlich wird es ja jetzt grundsätzlich jeden Tag wärmer da sich der Winter verzupft und jetzt der Frühling für wärmere Temperaturen und wunderschöne Wildblumen sorgt. Am Beginn unserer Reise, wo es unpackbar heiß war, haben wir auch locker dreimal soviel gesoffen wie nun.

An diesem Vormittag sind wir in die kleine Kleinstadt Two Rocks gedüst, haben in der Nähe des Beaches gefrühstückt und einen ganz ramontischen Strandspaziergang gemacht. Wir haben einen großen Felsen, der halb am Sand und halb im Meer stand, gefunden. Es läuft immer gleich ab: Sobald wir einen Baum, Stein oder sonstiges Gebilde entdecken, das sich erkraxeln lässt, so schnell kann ich garnicht schauen, ist Pascal schon oben. So auch dort. Was er zu dem Zeitpunkt noch nicht wusste: das war ein Möwenbrutplatz und diese waren garnicht amused, so umkreisten sie ihn, gerade dass sie ihn nicht attackierten.

Wir wollten dann noch zu dem nahegelegenen Yanchep Nationalpark fahren in dem man angeblich Koalas entdecken kann. Etwas zu spät für einen langen walk sind wir am Nachmittag angekommen, deshalb strawanzten wir im Park etwas herum und vollzogen den Wetland Walking Trail, der nicht von schlechten Eltern war. Obwohl unserer Meinung nach dieser Nationalpark, verglichen mit bereits besuchten, landschaftlich nicht mithalten kann, sahen wir viele viele geile Tiere unweit entfernt. Drei Kängurus haben uns sehr nahe an sich rangelassen, sind wohl schon an die Gegenwart der Menschen gewöhnt. Bei einem haben sogar die Füßchen vom Baby rausgeguckt.

Als wir dort so standen und die drei beäugelten, hat sich plötzlich im Gras etwas bewegt. Auch die Kängurus wurden darauf aufmerksam und spächtelten neugierig hin: es war eine Schlangenhalsschildkröte, die grad auf dem Weg zum Sumpf war! Lol – wie funny sieht denn dieses Viech aus?! Sie war etwa 30 cm lang und ihr Hals, den sie nicht wie andere Schildis einzieht, sondern zum Schutz an die Seite des Panzers legt, nochmal locker 10 cm. Die Kängurus machten den Eindruck, als wären sie genauso amüsiert über dieses lustige Wesen, oder zumindest neugierig, denn sie ließen es auch nicht aus den Augen bis es beim Sumpf ankam und verschwand.
Und welches Glück haben wir eigentlich, denn noch ein ultimatives Tier zeigte sich uns: der Blauzungenskink! Nach diesem haben wir uns schon so lange gesehnt und im Yanchep NP schien es von diesen nur so zu wimmeln! Natürlich benötigt man Augen wie Pascal, ansonsten spaziert man bei unzähligen Skinks einfach vorbei, auch wenn sie sich gleich neben dem Wanderweg sonnen lassen. Da es im Yanchep NP noch viel mehr zu erkunden gab, es aber schon Abend wurde, haben wir uns ein paar Kilometer entfernt einen Gravel Pit gesucht und sind am nächsten Morgen gleich wieder hingefetzt.

Hach, an solche Tagesstarts könnt ich mich fast gewöhnen: in einem Nationalpark lecker frühstücken während nur paar Meter weiter die Kängurus ebenfalls grasen. ;-)

Nun fühlten wir uns fit genug um die 13 Kilometer lange Wanderung namens Ghost House Trail zu starten. Durch den Wald über Stock und Stein führte der Weg. Da bekam man richtig Lust auf das PC Game Tomb Raider 3, wo wir natürlich gleich einen kurzen Kurzfilm drehen mussten (bei uns geht’s um ois).
Außerdem haben wir einen Abstecher zur sogenannten Dog Cave gemacht (der Name rührt daher, weil ganz früher dies das Zuhause von Dingos war). Pascal und Chrisi krochen auf allen Vieren hinein und inspizierten die Höhle.
Während der nicht endend wollenden Wanderung fragten wir uns, warum zum Oberhenker wir hier entlang liefen. Die Sonne bruzelte senkrecht auf uns herab und kilometerweit war kein Schatten verfügbar. Den ganzen Tag sichteten wir keinen einzigen Wahnsinnigen der diese Strecke marschierte. Und da es um die Beschilderung so schlecht stand, haben wir uns obendrein auch noch verlaufen. Etwa bei der Hälfte des Ghost House Walks fanden wir einen verlassenen Campground und verputzten dort alle unsere mitgebrachten Essensvorräte. Weshalb diese Wanderung den Namen verpasst bekam, konnten wir nicht ganz nachvollziehen, ein Geisterhaus wäre uns zumindest nicht begegnet. :) Aber vielleicht gerade deswegen…
Beim Rückweg sichteten wir ebenfalls wieder ein paar Blauzungenskinks (und sogar einen Tannenzapfenskink der zur Gattung des erstgenannten gehört).

Wir wanderten und wanderten dahin und dann wäre fast ein Unglück passiert, wenn Chrisi nicht so schnell reagiert hätte:
Die zwei Burschen gingen vorne, ich hinter ihnen; Pascal quasselte mit Blick zu Chrisi vor sich hin und dann ging alles sehr schnell: Chrisi ließ einen Schrei los und hinderte gleichzeitig Pascal daran noch einen weiteren Schritt zu machen, denn mitten am Weg, also unmittelbar vor Pascal türmte sich, in Angriffsstellung, eine große schwarzbraune Schlange auf und flüchtete nur wenige Augenblicke danach ins Unterholz. Später sollten wir erfahren, dass es sich entweder um eine Tiger- oder eine Dugitschlange handelte. Dass beide Arten höchstgiftig sind (vor kurzem starb hier wieder jemand an einem solchen Schlangenbiss), könnt ihr euch wohl denken…
Puh, also wirklich, da waren wir alle Drei fürs Erste relativ geschockt. Das hätte echt böse enden können, denn hätte Chrisi nicht in dem Moment auf den Boden gesehen und so schnell reagiert, wär Pascal fix auf die bereits in Alarmbereitschaft befindliche Schlange getreten. Noch dazu befanden wir uns am A* der Welt und das ganz alleine; möcht ich lieber nicht daran denken. Jedenfalls waren wir dann etwas unrund und suchten schnell das Weite, raus aus dem Geisterwanderweg und kamen nach 5 oder 6 Stunden zurück zum sicheren Camper.
Die Schlafplatzsuche erwies sich an diesem Abend alles andere als leicht: wir fanden zwar ein paar abgelegene Örtchen, die aber allesamt entweder Müllabladeplätze darstellten oder zu unheimlich erschienen, da vermutlich Junkies dort ihr Unwesen trieben. Bei einer alten Lagerhalle hätten wir uns fast niedergelassen, aber als ich dann ein noch brennendes Teelicht fand, fühlte ich mich unwohl und wir suchten das Weite. Neben einem Wald in einer Sackgasse, (ebenfalls alles voller Schrott), haben wir schon leicht genervt die Nacht verbracht.

Bunberry…es wird kalt und kälter

Nach exakt vier Wochen mit unserem Gefährt haben wir die Hauptstadt Westaustraliens, nämlich Perth, erreicht. Die Sache ist aber die, dass wir den Camper noch eine weitere Woche gemietet hatten. Das heißt, wir hatten einen ziemlichen Zunder drauf, waren um genau sieben Tage zu schnell. Aber macht nix, denn untenrum (also im Südwesten) gibt es auch noch genug zu erkunden. Daher bewegten wir uns entlang der Küste noch weiter gen Süden und es wurde mit Tag zu Tag kälter. Wochenlang sahen wir keine einzige Wolke und nun waren kühle Temperaturen und Wind (und manchmal sogar Regen) allgegenwärtig.

Am Weg nach „unten“ machten wir beim Yalgorup Nationalpark Halt, der aber kein Burner war, da wir die Wanderstrecke durch den Busch eher langweilig und nicht so schön fanden. Dafür holten wir uns dort drei Zecken.

In der Gangsterstadt Bunburry (wir hatten zumindest diesen Eindruck) ließen wir uns in Meernähe für eine Jause nieder. Als wir gerade aufbrechen wollten, um uns einen Schlafplatz zu suchen, fiel uns ein Mann in seinem Auto auf, der aussah, als besäße er schon einige Schlafplatzsucherfahrung und fragten ihn deshalb nach Tipps. Er war so nett und hat uns nicht nur einen guten Platz verraten sondern gleich noch in die Nachbarstadt Eaton zu einem einsamen Platz neben dem Fluss hingeführt. (Wenn ich das so niederschreibe, klingt es irgendwie ziemlich naiv lol). Sein Name ist Phil und ist 50 Jahre alt und lebt seit etwa einem halben Jahr in seinem Auto, daher die Erfahrungswerte.
Wir schenkten ihm Donuts, er uns Kartoffeln und Klopapier. Ein sehr lieber aber bedauernswerter Mensch, mit dem wohl keiner von uns tauschen will. Aufgrund seiner derben Lebensgeschichte hängt er an der Flasche. Der Ort, an dem wir uns befanden und schliefen war ziemlich lässig, denn als wir noch gemütlich beisammen saßen, tauchte plötzlich ein Delfin (im Fluss, ja wirklich!) vor uns auf!

Margaret River Region

In der Nacht bin ich öfters aufgewacht und hab aus dem Camperfenster geblickt. Phil saß bis 2 Uhr früh alleine draußen und trank… :( Als wir dann am nächsten Morgen Bunberry verließen, hat er noch geschlafen, wir konnten uns also garnicht verabschieden. Am späten Vormittag haben wir in der Margeret River Region die Stadt Busselton erreicht, wo es sauwindig war und ein Samstagmarkt vonstatten ging. Die Dame im Visitor Info Center gab uns deutlich zu verstehen „No free Camping in Southwest Australia!!“ (ach nee…). Außer Wind, unzähligen Touristen und ein paar hübschen Häusern am Jetty blieb mir dort nichts in Erinnerung.
Dafür brennten sich die Canal Rocks in Yallingup in mein Gedächtnis! Dort war es toll! Zwar ebenfalls sehr windig und etwas zu kalt für meinen Geschmack aber die Naturschönheit war wieder unglaublich! Das Meer preschte gegen die Felsen, man konnte dort sogar ein bisschen darauf herum kraxeln. Und es gibt natürlich nichts Schöneres als bei einem tollen Ort zu kochen und delikat zu dinieren! :)

Unser Versteck für die Nacht im Wald war so genial, dass ein Riesenkänguru abends an uns vorbeihopste und wie nichts über einen hohen Zaun sprang! Und die Nacht war so windig, dass Pascal Ohrenstöpsel verwendete.

Die nächsten Tage verbrachten wir allesamt in der Margaret River Region. Wir haben uns zB den Leeuwin Naturaliste Nationalpark gegeben. Die Vegetation ist wieder komplett anders als sonst wo. Dort stehen die megahohen, bis zu 80 Meter werdenden Karri Bäume. Natürlich durfte auch ein Walk nicht fehlen! Der Wald ist obendrein gesäumt von weißen wunderschönen Callas, die wir zuhause als Zimmerpflanze haben.
Beim Hamelin Bay wollten wir nach Stachelrochen suchen, diese kommen angeblich ganz nah an den Strand, jedoch war an diesem Tag der Wind zu stark und demnach die Wellen zu hoch, so sahen wir keinen.
An dem Abend erreichten wir noch Augusta, wo wir auf einem Steg den Fischern zuguckten und hofften, dass keiner anbeisst. ;) Außerdem musste die obligatorische Packung Chips herhalten.

An einem kalten Morgen sind wir von einer Baustellengrube abgehauen und mitten in die Stadt Margaret River gedüst und warteten darauf, dass der Supermarkt aufsperrt. Während wir irgendwie die Zeit tot schlugen, lernten wir Andreas, einen Reisenden aus Deutschland kennen. Er hat Agrarwissenschaft studiert und ist deshalb sehr interessiert an der Landwirtschaft in Australien. Er hat auch sonst eine Menge interessanter Geschichten auf Lager denn er reist alleine durch Südostasien, Neuseeland und nun Australien. Die andere Richtung als wir sozusagen! Wir quasselten dahin und zack plötzlich war es 10 Uhr, drei Stunden später!
Den restlichen Tag haben wir noch ein paar Walks, zB im Rotary Park und an der Küste in Ellensbrook gemacht. Und ich bin die ganze Zeit über fast erfroren! Wie sollte ich das in Neuseeland überleben wenn ich sogar in Australien die Winterhaube auspacke?!

Ab in den Norden mit uns

Den nächsten Tag haben wir großteils in einer Bibliothek verbracht: Blogartikel geschrieben, Fotos aussortiert und ausgemärzt, über nächste Reiseziele informiert usw.
Recht viel Spannendes ist nicht passiert, außer dass wir am Forest Beach gegessen haben und nun wieder retour weiter nördlich gefahren sind. Auch wenn es nur ca. 2 Fahrtstunden von Margeret River entfernt war, es war nun wieder schweineheiß. Ich hab die Haube also verstaut und sie gegen kuzes Leiberl, kurze Hose getauscht.
Am Abend kamen wir nach Bunberry und dachten uns, dass wir ja wieder an dem schönen Fluss schlafen könnten den uns Phil vor einigen Tagen gezeigt hat. Vielleicht würden wir ihn ja wieder treffen. Aber kein Phil in Sicht und auch sonst keine Menschenseele. Die Sonne ging langsam unter und Pascal und ich gingen zum Fluss und hielten Ausschau nach möglichen Delfinen oder Bullenhaien. Als Pascal zum Auto zurückkehrte, entdeckte er ein anderes Auto mit vier Typen drinnen die auf uns hinspechtelten. Sie sahen ihn aber nicht und fuhren langsam weiter. An sich noch kein Grund zur Panik, so fingen wir an zu kochen. Doch als ich ein paar Minuten später zuuufällig aus dem Auto blickte, sah ich das Auto erneut, wie es gerade in dem Moment die Scheinwerfer abdrehte und nur wenige Meter von uns ganz langsam vorbeifuhr. Okaaay, das war jetzt nicht mehr normal, mir jedenfalls ist der Arsch aufs Grundeis gegangen. Chrisi sprang zum Lenkrad nach vorne, Pascal hielt den Topf mit Reis und ich die Schüssel mit den geschnittenen Zwiebeln und Knoblauch und wir brausten davon. Hah, damit hatten die Gangster wohl nicht gerechnet – ällabätsch!

Unseren (vor)letzten Tag mit dem Camper haben wir noch dazu genützt einen coolen Ort zum frühstücken und trainieren zu finden und anschließend zum Serpentinen Falls Nationalpark zu fahren. Es gab ein Rock Pool, also ein Naturpool das aber völlig überfüllt war (mit Menschen) darum machten wir schnell wieder einen Schuh und bestiegen den kleinen Berg von dem man eine gute Aussicht über Australind (Stadt in der wir uns befanden) hatten.
Als wir unten ankamen, entdeckten wir drei Kängurus, die Menschen so sehr gewöhnt sind, dass sie sich sogar füttern ließen. :) Bei ihnen saßen wir eine Weile und krachten weiter nach Mundijong. Am Abend kamen wir dort an und waren schon gespannt auf den Schlafplatz im Busch, denn in den Wikicamps Kommentaren lasen wir, dass sich dort eine Horde von Langzeitcampern niederließ. Und tatsächlich, wir wurden nicht enttäuscht: die hatten sich dort ohne Spaß völlig häuslich eingerichtet, sogar ein Boxsack hing dort.

Perth

Wow, nun war der Tag gekommen, an dem wir unseren Camper abliefern mussten. Mit einem lachenden Auge (weil ich mich auf den nächsten Abschnitt freute) und einem Weinenden (da es so toll war) gaben wir diesen, zum Glück völlig zeitgerecht, zurück in Perth. (Hab mir auch nichts anderes erwartet, da Chrisi dabei war!) Aber zuvor putzten wir ihn noch was das Zeug hielt.
Für unsere nächsten Tage in Perth und zugleich unsere letzten in Australien, habe ich einen Couchsurfer namens Matt gefunden, der etwas außerhalb von Perth wohnt. Da wir ja bekanntlich Bausparer sind, haben wir uns gedacht, dass wir zu Fuß zu ihm gehen könnten. Sechs Kilometer sind zwar nicht allzu weit, jedoch mit dem ganzen Gepäck plus Proviant war es doch etwas anstrengend.
Matt hatte ganz viele positive Referenzen (über 70) und kam auch in seiner Selbstbeschreibung plus Fotos sehr nett und aktiv rüber (er ist Personal Trainer). Als wir kurz vor seinem Haus waren, sahen wir ein Polizeiauto in der Straße stehen. Ich dachte mir schon „Bitte nicht 38D, bitte nicht 38D!“. Naja, dreimal könnt ihr raten…Sie befragten gerade einen seiner Mitbewohner, aber keinen Plan um was es ging.

Als er uns die Türe öffnete, blickte uns ein völlig anderer Matt (als erwartet) entgegen. Die ersten paar Minuten fühlte ich mich nicht sehr wohl und kam mir ziemlich fehl am Platz vor. Aber mit der Zeit taute er auf und war eh ein ganz Lieber. :)
Nach und nach kamen immer mehr Mitbewohner von ihm nach Hause (oder wachten auf) und in Summe waren wir dann zu Siebt! Den Abend verbrachten wir gemütlich mit Matt und Shannon (irrreeeee) und einem oder zwei Bier auf der Terrasse. Übrigens: die Wohngemeinschaft (lauter Typen) bewegt sich in der Altersgruppe zwischen 17 und 40 (lol).
Wir pennten im Wohnzimmer aber schliefen erst so gegen 3 Uhr nachts ein, da Chris (noch ein Mitbewohner) und Shannon noch Party in ihrem Zimmer machten.

Den nächsten Tag düsten wir mit dem Bus nach Perth rein und blieben für einige Stunden in dem wunderschönen Kings Park und Botanical Garden. Von hier aus hat man auf die Skyline der Stadt einen wundervollen Ausblick! Den Treewalk sowie DNA Tower durften wir natürlich nicht auslassen. Als es finster wurde, haben wir uns in einem anderen Park ein Basketballmatch angesehen.
Zuhause angekommen amüsierte uns die Tatsache, dass ständig iiirgendwelche Leute ein und ausgingen. Gleichzeitig beunruhigte mich das auch etwas (zwecks unseren Sachen). Was die hier genau machten (oder kauften) wollten wir lieber nicht so genau wissen… Jedenfalls ist Chrisi in dieser Nacht erst um 6 Uhr eingeschlafen (1000 Dezibel Musik und Party).

Der darauffolgende Tag wurde damit zugebracht, uns über das Visa für Vietnam zu informieren und den nächsten Flug zu buchen. An diesem Abend war es zwecks Besuch (oder Kunden?) ziemlich ruhig, nur ein alter Mann kam mit einer bildhübschen Blonden kurz rein (wtf). Wir schauten uns mit Matt und Shannon den lustigen Film Zoolander an und schliefen bald ein.

An unserem letzten vollen Tag in Perth fuhren wir nochmals in die Stadt hinein und erkundeten diese zu Fuß. Unter anderem waren wir in Chinatown, der State Library und am Meer. Also Perth hatts schon drauf, muss ich sagen. Es herrscht eine angenehme Atmosphäre, denn es läuft alles sehr gemütlich und entspannt ab und man hat den Eindruck die Menschen sind chilliger als in anderen Großstädten. Dennoch kommt sie gegen Sydney oder Melbourne meiner Meinung nicht an.
Am Abend haben wir gekocht und uns mit Matt den gruseligen Horrorfilm „Wolf Creek“ angesehen, der in Australien spielt und bei dem ein Serienmörder drei Reisende im Camper entführt und tötet. Kennt diesen jemand von euch? Zum Glück hab ich den erst am Ende unseres Roadtrips gesehen, denn wenn man bedenkt, dass dies auf wahren Ereignissen beruht, ist das ziemlich bedrückend. Bei Wolf Creek sind wir übrigens vor einigen Tagen auch vorbeigefahren; haben uns aber den berühmten Meteoritenkrater nicht angesehen, da man einen Vierradantrieb benötigen würde.

Und dann war er da: der letzte Tag in Australien! Chrisi wurde gegen Mittag abgeholt und zum Flughafen gebracht. Für ihn heißt der neue Abschnitt Kuala Lumpur, Malaysien.
Pascal und ich trödelten noch ewig herum, denn unser Flieger nach Auckland in Neuseeland ging erst um 23 Uhr. Wir kochten, sahen fern, quatschten mit Shannon, spielten mit der süßen Babykatze Dexter und gingen langsam los zum Flughafen. Da wir eh viel Zeit hatten und das Geld sparen wollten, machten wir uns zu Fuß auf den Weg und kamen ca. fünf Stunden zu früh an!

Das zweite Kapitel (nach Bali) wird somit geschlossen. Wir sind nun bereit für neue Schandtaten – lasset das nächste Abenteuer beginnen!

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