Eins verrate ich euch schon mal, der 10.10. geht in unsere persönliche Geschichte ein! Frühmorgens war Treffpunkt in der Town of 1770 (wurde benannt nach dem Jahr in dem Captain Cook dort anlegte) und dann ging’s auch schon los mit der Cruise.
Nach einer ca. 1,5 stündigen sehr wellenreichen Hinfahrt waren wir beim Great Barrier Reef, in der Nähe der Lady Musgrave Island, angelangt. Dann gings mit einem Glasboot zu der Insel. Wow, die hat uns alle umgehauen. Tausende Weißkopf-Noodies (sind Vögel, Brütezeit findet gerade statt) haben die Insel fest im Griff, ansonsten ist sie völlig unbewohnt. Es kommt also richtig Robinson-Crusoe-feeling auf!
Dort bekamen wir einen geführten Inselwalk von etwa 45 Minuten und dann gings schon wieder zurück zur Cruise.
Nachdem wir uns beim Mittagessen den Bauch vollgeschlagen haben, kam nochmal ein Highlight: endlich schnorcheln beim Great Barrier Reef! Es war einfach unglaublich! Nicht in Worte zu fassen, die Schönheit der Korallen und Fische!!
Die Tieren welche wir uns wünschten, zu sehen, haben wir alle entdeckt: fliegende Fische, Delfine und Wale (vom Boot aus) und Riffhaie (von der Insel aus). Wir hatten dann auch noch das Glück, dass eine Meeresschildkröte genau Pascals und meinen Schnorchelweg kreuzte und auch Kalmare und sogar einen ca. 1 Meter großen Octopus konnten wir aus nächster Nähe beobachten.
Uns wurde gesagt, dass der tödliche Box Jellyfish (Würfelqualle) und auch die gefährliche Irukandji-Qualle hier nicht ihr Unwesen treiben (obwohl in unserer Reisebibel Lonely Planet der Ort dezidiert angeführt ist), und bekamen deswegen keine stingersuits, was das ganze Schnorchelerlebnis nochmal aufregender machte, da wir an die 30 durchsichtige Quallen gesehen haben. Es stellte sich aber dann heraus, dass die harmlos waren!
Nach dem schnorcheln hatts dann noch eine kleine Nachspeise gegeben. Wenn es ein unverschämtes Tier gibt, dann ist es eindeutig die Seemöwe! Als ich nämlich mit dem Kuchen aufs Deck ging, verging keine Sekunde, klauten sie mir diesen direkt aus meiner Hand! Vor Schreck hab ich mir den halben Tee über die Hand geschüttet! -.-
Der wundervolle Tag verging leider, wie alles schöne, viel zu schnell! Um ca. 17 Uhr sind wir von Bord gegangen.
Pascal und ich wollten noch unbedingt, bevor die Sonne unterging, zum Discovery Lookout gehen. Diesen haben wir einen Tag zuvor entdeckt, aber leider die Kamera nicht mitgenommen. Dort konnten wir nochmal einen Hammerausblick samt Sichtung eines Weißkopfseeadlers genießen. Als die Sonne schon fast weg war, konnten wir uns endlich losreissen und uns auf den Rückweg machen. Pascal alias das Adlerauge hat dann noch die extrem giftige Schwarze Witwe entdeckt und wäre um Haaresbreite auf eine eklige 10 cm Spinne gestiegen. Die Schwarze Witwe musste natürlich gescheit fotografiert werden, die Sonne hatte sich mittlerweile schon verzupft, somit haben wir mehr oder weniger eine ungewollte Nachtwanderung gemacht! :)
Normalerweise wär ja schon fast Schlafenszeit gewesen, aber wir wollten noch ein paar Kilometer schaffen und in die nächste Stadt düsen. Wir haben schließlich auf einem free camping in Gin Gin (jaaa die Stadt heißt wikrlich so!) übernachtet.
Kurz und knackig: ein legendärer Tag!
Und täglich weckt der Kookaburra…
Nicht umsonst wird der Kookaburra auch Lachender Hans genannt (bitte unbedingt Youtube-Video ansehen!), der uns schon öfter sanft aus dem Schlaf gerissen hat.
Jetzt sind schon wieder einige Tage vergangen, heute haben wir endlich wieder Internet. Wir sitzen gerade im Information Center in Grafton, sind also schon in New South Wales. Sprich die Uhr muss wieder eine Stunde vor gestellt werden.
Also nun zu den letzten Tagen:
Nachdem wir GinGin verlassen haben, steuerten wir Maryborough an und haben auch dort übernachtet. Am nächsten Tag haben wir uns ca. 5 Minuten eine Stadtführung reingezogen (war megaspannend) und sind dann in den Queenspark gegangen. Anschließend sind wir in den Great Sandy Nationalpark (Cooloola) gedüst, in der die Stadt Rainbow Beach liegt (Name von coloured sand).
Beim Strand/im Meer haben wir uns länger als geplant aufgehalten, war einfach herrlich dort, aber dann musste noch schnell ein Walk her bevor es dunkel wurde. Da haben wir den Carlo Sandblow Walking Track ausgewählt (ca. 2 km bergauf durch den Wald). Wie wir oben angelangt sind, hat uns, wie schon so oft, fast der Schlag getroffen: auf einmal ein Wahnsinns Ausblick. Vor uns eine enorme Sanddüne, rechts das Meer und links der Wald und Blick über die Stadt. Wir haben den perfekten Zeitpunkt erwischt, damit wir den Sonnenuntergang von oben genießen konnten. Und schließlich: Sonne weg, Pascal & Bianca wieder im finstern durch den Wald retour (dafür mit Stirnlampe). Dann haben wirs noch bis zur nächsten Stadt (Gympie) geschafft.
Für den nächsten Tag hatten wir sogar schon einen Plan: nämlich den Australia Zoo. Gründer ist Steve Irwin (gestorben 2006), auch bekannt unter Crocodile Hunter (mein Held aus Kindertagen)! Dort war es natürlich richtig cool. Konnten den Tieren extrem nahe kommen, einige laufen frei herum, wie Kängurus, Koalas und unzählige Echsen. Am Abend sind wir zum Glashouse Mountain NP Lookout gefahren und haben wieder einen obligatorischen Walk durchgeführt. Die Suche nach einem Schlafort stellte sich an diesem Abend als extrem schwierig und nervenaufreibend heraus. Wir sind schlussendlich in Caboolture (am Camping Platz) für die Nacht geblieben nachdem wir sehr lange nach einem Schlafplatz suchten und fast verzweifelten.
Am 14.10 war dann Brisbane erreicht. Die Stadt wurde aber nach einer erneuten Wutprobe so schnell wie möglich verlassen. Mit einem Camper durch eine Großstadt zu fahren (Linksverkehr of course), und das ohne genaue Straßenkarten, zerrte an unseren Nerven. Gott sei Dank sind die Aussies so freundlich und hilfsbereit; somit haben wir wieder aus Brisbane herausgefunden.
Am nächsten Tag sind wir nach Surfers Paradise gefahren. Wenn ich mal auswandern sollte, dann exakt dorthin! ;) Als wär’s dort nicht schon genug geil gewesen, haben wir minutenlang eine Walfamilie vom Strand aus beobachten können! Wir haben schließlich im Stotts Island Nature Reserve übernachtet und wurden ausnahmsweise nicht vom Kookaburra, sondern von 6 Hähnen geweckt (um 4 Uhr Früh).
Gestern ging es auch schon bald los: wir steuerten den Springbrook NP an. Mit dem Auto sind wir hoch hinauf gefahren; dann gings an einige Lookouts. Als erstes war der Wunburra Lookout an der Reihe, weiter ging es zu den Purling Brook Falls und einem höllischen 6 km Wanderweg zum Warringa Pool. Dann noch der Hardy’s und Canyon Lookout, Goomoolahra Picnic Ground und zum Schluss noch der Best of All Lookout mit nochmaligem Walking Track. Der Lookout hält, was der Name verspricht!!! Beim Zurückfahren wär mir um Haaresbreite ein Wallaby vor den Camper gehüpft, konnte gerade noch eine Vollbremsung hinliegen..
In vier Tagen müssen wir unseren Camper in Sydney schon wieder abgeben!
Nicht vergessen: no worries! (Bekommt man von jedem Aussie mit auf den Weg) :D
Goodbye Campervan – Hello Sydney!
Am 18. Oktober hat uns das Wetter das erste Mal einen Strich durch die Rechnung gemacht! An dem Tag waren wir in Port Macquarie, es hat in Strömen geregnet. Das haben wir halt genutzt, um uns kulturell zu betätigen (Regional Art Gallery im Glasshouse). Als der Regen bisschen nachgelassen hat, sind wir in den Kooloonbung Creek Nature Park gefahren. Bisschen Sorgen machte mir die Nachricht, dass einige Straßen ab Newcastle bis Sydney wegen Buschfeuer gesperrt waren, da am Sonntag ja der Abgabetermin des Campers ist…
Am Samstag haben wir, wie so oft, einen Nationalpark in Angriff genommen, nämlich den Myall Lakes NP. Dort haben wir uns die sogenannte Dark Point Aboriginal Region und das Hole in the Wall angesehen. Wow, wir fühlten uns wie in der Sahara! Unendliche Weiten aus Sand! Wir kämpften uns durch die Wüste und als Belohnung bekamen wir einen wunderschönen menschenleeren und muschelüberhäuften Strand. Als es dunkel wurde, haben wir uns die Stirnlampe umgeschnallt und haben bei einer Nachtwanderung unser Glück versucht, Wildtiere zu erspähen. Aber außer einer Ratte und ein paar unheimlichen Geräuschen haben wir nichts gesichtet…Wir glauben übrigens mittlerweile, dass es ein Mythos ist, dass in Australien Schlangen leben! ;)
Und dann war auch schon wieder Sonntag, der 20.10.: Zeit um dem Camper goodbye zu sagen! Ein kurzer Rückblick auf unsere Reise entlang der Ostküste: die Übernahme war in Cairns. Wir haben dann eine “kleine” Detour nach Norden in den Daintree Rainforest gemacht und sind wieder zurück nach Cairns gefahren. Dann ging die Reise die Ostküste Richtung Süden entlang. Wir waren 21 Tage damit unterwegs und haben es geschafft, nur bei zwei kostenpflichtigen Campingplätzen zu übernachten. Die restlichen Nächte haben wir entweder auf kostenlosen Park- oder Campingplätzen übernachtet oder uns versteckt. Die meiste Zeit haben wir am Bruce Highway und später am Pacific Highway verbracht. Wir sind viele viele Städte durchfahren, kleine sowie große, haben einige Nationalparks und wunderschöne Strände besucht. Haben die Sunshine Coast gegen die Goldcoast eingetauscht und sind durch zwei Bundesstaaten (Queensland und New South Wales) geflitzt. Sehr coole Leute getroffen und noch coolere Tiere gesehen! ;) Unsere gesamte Fahrtzeit würden wir auf etwa 60 bis 70 Stunden schätzen. Wir sind knappe 4.000 Kilometer gefahren (von Cairns nach Sydney 3385 km um genau zu sein + Fahrt zum Daintree und retour). Unsere Nomadenzeit war richtig geil, wobei es auch nicht immer leicht war, öffentliche Duschen, Trinkwasser, einen Schlafplatz oder den richtigen Weg zu finden! Es war also ein richtiges Abenteuer und darum durfte natürlich die Abgabe des Campers nicht langweilig werden!!! Deadline für die Abgabe in Sydney war 15:30 Uhr, sonst gibts ne Strafe in der Höhe von 150 $.
An unserem letzten Campertag wollten wir noch nach Newcastle. Wir hatten gelesen, dass es dort ein Naturschutzgebiet gibt das, ohne Spaß, “Blackbutt” heißt! Da mussten wir unbedingt hin, der Name hat uns einfach überzeugt! :) Dort hat es tollerweise sogar einen kleinen Zoo gegeben. Von Newcastle bis Sydney sind es etwa 150 Kilometer. In typischer Moschi-Manier hat sich das Ganze etwas verzögert, sodass nur noch ein Wunder eine rechtzeitige Abgabe ermöglichen konnte. Es kam dann noch ein Stau dazu, die Tatsache, dass es schier unmöglich scheint, im Stadtdschungel und bei versuchter Vermeidung von toll roads sofort zur Abgabestelle zu finden und volltanken mussten wir auch noch! Wir gaben die Hoffnung schon auf, wir fuhren erst kurz vor halb 4 in Sydney ein. Das Glück war aber sowas von auf unserer Seite!!! Zack und plötzlich waren wir in der richtigen Straße, eine Tankstelle (die billigste der ganzen Reise) war zur Stelle und mit nur 10 minütiger Verspätung (Gott sei Dank war noch ein Mitarbeiter da) gaben wir den Camper ab!
Jetzt sind wir fünf Tage in Sydney! Wir haben uns schon den Sydney Harbour, die Harbour Bridge, natürlich das Opera House und den Royal Botanic Garden angesehen! Drei volle Tage bleiben uns jetzt noch bevor es ins extrem heiße Northern Territory (Ayers Rock, Alice Springs) geht!