Cultureshock Bali – here we come (1/2)

Ankunft in Bali – Kuta

Am Freitag vor unserem Abflug haben wir nochmal Freunde und Familie zu einem gemütlichen goodbye BBQ eingeladen. Das war wirklich schön. Und aus Mamas Vorsatz „Machma a ganz unkompliziertes Lagerfeuer mit boa Wiaschtln“ sind dann doch ein paar mehr Leckereien geworden! :) Jedenfalls gab’s an diesem Abend geballte Abschiede, das war nicht ohne. Danke euch fürs Kommen und die supercoolen goodies für die Reise (unter anderem ein Sorgenfresser)!
Wir sind öfters gefragt worden, ob wir schon nervös sind oder Angst haben, aber wir waren weder aufgeregt noch hatten wir Bammel…irgendwie bisschen schade. Aber Vorfreude war natürlich vorhanden!

Am 23. August am Morgen war es dann soweit. Wir sagten zu Pascal, dass wir um 6 Uhr wegfahren würden (hehe) mussten aber erst gegen halb 8 los, wir waren diesmal pünktlich. Dann machten wir noch ein paar Abschiedsbilder zu sechst und sagten tschüssi zu Delanda. Später haben wir entdeckt, dass von den ca. 7 Bildern kein einziges gemacht wurde (Papaaaaaa)!
Unsere Eltern haben uns sodann zum Münchner Flughafen geschupft.

Kurzer Exkurs zu unserem Gepäck: Chrisi und ich reisen ausschließlich mit einem Handgepäcksrucksack, die beiden wiegen jeweils gerade mal 7 Kilo. Wenn man sich aufs Wesentliche reduziert, passt da alles rein was man für einige Monate unterwegs braucht. Pascal hat einen etwas größeren Rucksack, der wiegt sogar nur 6 Kilo! :)

Nachdem auch der letzte und härteste Abschied von den Eltern vonstatten ging, sind wir von nun an auf uns alleine gestellt. Möge nun das geilste und fetteste Abenteuer unseres Lebens beginnen! :D Unser Flug ging über Amsterdam und Jakarta und war relativ unspektakulär und ist meiner Meinung nach extrem schnell vergangen. Nachdem Chrisi und ich uns ja liebestechnisch getrennt haben, werden wir auch in Bali separierte Wege gehen. Er wird die 1,5 Wochen in einem Hostel in Canggu verweilen, Pascal und ich werden herumreisen und soviel Bali aufsaugen wie möglich. Am Flughafen in der Nähe von Denpasar haben wir uns also bereits voneinander verabschiedet. Spätestens zum Abflug nach Australien werden wir uns wiedersehen!

Da wir bis jetzt nur super Erfahrungen mit Couchsurfing gemacht haben, hatten wir uns gedacht, dass wir dies auch hier in Indonesien probieren konnten, deshalb habe ich ein paar Tage vorher einige Couchsurfing hosts angeschrieben: und Eko ist’s geworden! :) Wir bleiben drei Nächte bei ihm. Er wohnt nur unweit vom Flughafen, etwa 20 Minuten entfernt (gehört noch zu Kuta) in einer Seitengasse. Wir wurden mit einem Taxi in die Nähe gebracht. Bei der Autofahrt staunten wir nicht schlecht wie schlimm es im Verkehr wirklich zu geht. Wir haben zwar schon viele Schauergeschichten gehört aber die Verrücktheit auf der Straße ist wirklich massiv…Pascal und ich entscheiden noch während der Hinfahrt fix kein Moped auszuborgen, das wäre ja komplett irre!

Eko, er ist 25 und arbeitet in einem NGO, pickte uns dann vom Pasar Kangkung auf und zeigte uns seine bescheidene aber trotzdem gemütliche Wohnung. Diese besteht aus einem Raum mit Bett und unserer Matratze und ein paar Kästen; Klo und Bad sind mit einem Vorhang abgetrennt. Es ist üblich die Wäsche zur Wäscherei zu bringen und auswärts zu essen. An unserem Ankunftstag (bereits 20 Uhr) reissen wir nicht mehr viel an außer Eko näher kennenzulernen und noch bisschen draußen herumstrawanzen. In Bali geht die Sonne ziemlich bald unter; um etwa halb 7 ist es finster. In diesem Areal leben wir mitten unter Balinesen, wir sind die einzigen Touristen hier.

Wir waren gleich mal fasziniert von den vielen neuen Eindrücken und erstaunt von so vielen Dingen. Wir holten uns noch einen frischgepressten Avocado Juice zum Spottpreis und gingen schlafen.

Kuta – Uluwatu

Das einzige Mal wo ich einen minimalen Jetlag hatte, war an diesem Morgen; da bin ich schon um 5:30 Uhr aufgewacht, ansonsten werden wir auch die nächsten Tage nichts mitbekommen von 6 Stunden Zeitverschiebung, bin stolz auf unsere Körper! ;) Da wir ja nicht nur an einem Platz bleiben wollen und es nicht wirklich public transport gibt, haben wir uns dann doch für ein Moped entschieden das wir den ganzen Baliaufenthalt nehmen werden, oh Mann, das konnte was werden! Eko hat dann seinen Spezzl angerufen, ein Mopedvermieter, und hat uns einen Freundschaftspreis aushandeln können (umgerechnet 2,5 € am Tag), außerdem wurde dies uns gleich vor die Türe gebracht. Das einzige was er sagt ist, dass die Polizei eventuell versuchen wird, uns aus unerfindlichen Gründen Geld abzuknöpfen, wir Premium tanken sollen und wünscht uns Glück.

Okay, dann los! Pascal fährt, ich sitz nur hinten drauf und bete. Dass wir eigentlich gar keinen gültigen Führerschein für Bali haben, ist noch das geringste Problem. Es herrscht Linksverkehr und hab ich schon erwähnt, dass sie wie Wildsäue fahren? Ich schwör’s euch, die ersten paar Stunden am Moped waren der Wahnsinn! Wir wollten an diesem Tag nach Uluwatu in den Süden und sind gleich mal auf der derbsten Schnellstraße gestartet, ohne Orientierung. Ich glaube, wir waren keine 15 Minuten unterwegs, auf einmal macht das Moped schlapp…Ohh der Tank ist leer, die Anzeige ist wohl kaputt. Zum Glück war nicht weit entfernt eine Tankstelle, nur leider hatten sie grad kein Benzin bei der Hand (lol). Eine Mitarbeiterin ist dann losgefahren und hat uns welches geholt. Dann konnten wir die Reise nach Uluwatu fortsetzen. Wir fragten gefühlte 100 x nach, irgendwann sind wir beim Tempel angekommen und gönnten uns eine geile Kokosnuss. Anschließend sind wir zu dem megageilen Uluwatu-Beach gefahren. Wow, das war der Hammer! Über Steinstufen gelangt man zum Strand. Wir hauten uns gleich in die Wellen und genossen wie unzählige Surfer das Meer. Dann schwammen wir um einige Felsen herum und waren plötzlich bei einem fast menschenleeren Strand. Huiii! Das machte natürlich hungrig! Nicht weit entfernt, sind wir vegan essen gegangen (für mich gab’s Gado-Gado). Irgendwann mussten wir irgendwie wieder zurückfinden, es war mittlerweile dunkel. Eko gab uns den Tipp, dass wir uns eine Simkarte kaufen könnten, da gibt’s 5 GB Downloadvolumen, somit konnten wir in Zukunft google maps verwenden und müssten uns nicht mehr durchfragen. Diese Sim-Pati gönnten wir uns.

Wir verbrachten den Abend bei und mit Eko, er spielte uns bisschen auf seiner Gitarre vor; irgendwann ist er mit dieser in der Hand eingeschlafen. :)

Kuta – Semyniak – Canggu

An Tag 3 wollten wir Chrisi in Canggu (etwa 45 Minuten entfernt) besuchen. Zuvor machten wir aber noch einen Abstecher nach Semyniak. Einem schönen aber von Touristen wimmelnden Ort. Pascal hat sich übrigens schon längst den Fahrstil der Balinesen angeeignet. Ich sitz hinten oben, navigiere und lasse regelmäßig Schreie los. Dass einfach mal so ein rießen Holzknüppel in die Straße ragt, ist scheinbar genauso wurscht wie ständig 1 Meter große und tiefe Löcher mitten am Gehweg auftauchen. Ebenfalls völlig normal ist es, ohne Helm zu fahren bzw. die ganze Familie (zu viert) am Moped zu transportieren. Einmal sahen wir sogar ein Moped mit fünf Menschen drauf. Gut, dass nirgendwo Geschwindigkeitsbegrenzungen stehen, denn unser Tacho ist genauso im Eimer wie unsere Tankanzeige!

In Bali gibt’s unzählige Stände mit haufenweise Früchten, nahezu ein Paradies für uns! Es gibt so viele, die habe ich noch niemals gesehen, zB die snakefruit. Die schmeckt sowas von köstlich! Von dieser Schlangenfrucht haben wir uns am Strand jeweils ca. 8 Stück in die Figur gehaut. Dann sind wir weiter nach Canggu gedüst und haben Chrisi überrascht und ein paar leckere Früchte mitgebracht. Dort waren wir bis zum Anbruch der Dunkelheit. Wir mussten uns beeilen, wieder zurück nach Kuta zu kommen, denn Eko hat uns zum Badminton spielen eingeladen, das um 20 Uhr startet. Dort trifft er sich jeden Mittwoch mit seinen Freunden und jeder nimmt seine gerade anwesenden Couchsurfer mit! :) Das war richtig cool! So konnten wir seine Freunde und zwei Couchsurferinnen (eine aus Estland, eine aus Indien) kennenlernen. So spielten wir drei Stunden Badminton und sind danach noch gemeinsam in ein witziges Beisl gegangen.

Kuta – Ubud

Nun stand die Verabschiedung von unserem lieb gewonnenen Freund Eko am Programm. Er ist wirklich super! Wir sind so froh, dass wir bei ihm bleiben durften. Er hat uns viele gute Tipps gegeben und wir hatten eine tolle Zeit bei ihm. Wir haben schon versprochen, eines Tages wiederzukommen und ihn zu besuchen! :)

Heute wollten wir nach Ubud (in das Mekka für Spirituelle und Yoga-Liebende), das liegt in Zentral-Bali. Da wir ja jetzt Internet hatten, suchten wir uns bei Hostelworld.com ein günstiges Hostel heraus, das Balibbu ist’s geworden. Da zahlen wir für ein 6-Bett-Zimmer inkl. wlan und Frühstück 100.000 rp, was in etwa 7 Euro sind. Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt sind wir dort angekommen. Gleich nach dem Einchecken, ging’s mit einer großen Hostelgruppe aus aller Welt ab zum Ausritt mit den Mopeds. Das Ziel waren zwei Tempel und eventuell noch ein nördlich gelegener See. Nach nicht mal 5 Minuten sind die Ersten schon im Chaos des Verkehrs verloren gegangen…Der erste Tempel in Tentang (Pemerintak Kabupaten Badung) glaub ich halt, war sehr beeindruckend. Dann sind wir laaange über derbe Straßen, neben wunderschönen Reisfeldern und durch saftig grüne Wälder gefahren immer weiter nach oben bis wir schließlich den zweiten Tempel (Kawasan Visala) erreichten. Vivi, eine Yoga-Lehrerin von Chile, (aus unserer Gruppe) hat uns dann angeboten in dem Tempel eine gemeinsame Yoga-Einheit zu machen. Hehe das war ja cool!

Nachdem wir uns also fertig verrenkt hatten, sind wir wieder abgehauen, das nächste Ziel wäre ein See noch weiter im Norden gewesen. Da Pascal und ich sowieso am nächsten Tag dort hinfahren wollten, haben wir uns da ausgeklinkt und wollten gerade retour fahren, als Daniel, ein Deutscher einen Platten beim Moped bekam. Die anderen warteten einstweilen, wir fuhren (schoben) zu viert (mit einem anderen Deutschen) zu einer Werkstätte. Während der kaputte Reifen gepickt wurde, haben wir den Einheimischen bisschen Englisch gelernt. Sie gaben uns ein Heft voller Zeichnungen und wir notierten ihnen dazu den englischen Begriff. Da wir dort ja mitten im Urwald zu sein schienen, musste Pascal natürlich die Gegend erkunden und diese auf geile Tiere abchecken. Noch dachte ich mir nichts dabei als ich ihn nicht mehr sah, das ist ganz normal, kommt jeden Tag tausendmal vor. Aber als er nach ca. 20 bis 30 Minuten noch immer nicht auftauchte, wurde ich langsam unrund. Ich ging herum und schrie seinen Namen, nichts. Der Schlauch vom Moped war mittlerweile gepickt (kostete 10.000 rp, was ungefähr 70 Cent sind, lol). Die beiden anderen Typen aus Deutschland halfen mir mit der Suche. Ich malte mir schon alle Horrorszenarien aus, etwa dass er hier abgestürzt ist oder ihn eine Schlange oder Spinne gebissen hat. Naja, lange Rede kurzer Sinn, nach wenigen panischen Minuten erschien er mit völligem Unverständnis über meinen Ärger und meine Erleichterung „Scheiß di net immer so au“.

Okay wir konnten unsere Reise nach Hause ins Hostel Balibbu, bisschen über eine Stunde, antreten, die anderen setzten, trotz bald eintretender Dunkelheit, ihre Fahrt zum See fort. Umzukehren war die beste Entscheidung die wir machen konnten: die anderen haben sich nach der Reihe verloren, einige irrten ohne Navi stundenlang herum, den See hat im Endeffekt niemand mehr gesehen, da sie ein extremer Regenschauer erwischte und aufgrund der Höhenmeter es schon so kalt war. Wir gingen dann mit ein paar anderen Hostelgästen ins „Vegetarian“. Nommnomm! Dort gibt es ein Buffett mit lauter Köstlichkeiten; man zählt die Löffelportionen selber mit und gibt dann in ein Glas das Geld, Bedienung gibt es keine. Als wir fertig gespeist haben und am Rückweg noch einen Halt bei einem Obst- und Gemüsehändler machten, kommt uns auf einmal Ali entgegen. Er war auch Richtung See gefahren und verlor dann die anderen (es war mittlerweile fast 22:30 Uhr).

Ubud – Lovina

Im Zimmer sind wir mit drei Typen aus UK gelegen, zum Glück war kein Schnarcher dabei. Dementsprechend erholt waren wir. Nach einem free breakfast, bestehend aus leckeren Früchten, sind wir zum Monkey Forest ganz in der Nähe gefahren. Auf diesen haben wir uns schon irrsinnig gefreut. In einem riesigen Gebiet befinden sich 600 Makaken, angefangen vom Neugeborenen bis hin zum Stammesältesten, sie laufen dort frei herum. Gleich beim Eingang warteten Unzählige. Ein Schild ermahnt ruhig zu bleiben sobald ein Affe auf einen hüpft und warnt davor, ihnen Essen wegzunehmen sonst wird’s brenzlig. Zwei oder drei Stunden blieben wir dort, mich besprang einmal ein Affe, auch auf Pascal tummelten sich öfters welche herum. Uns hat Gott sei Dank keiner gebissen, aber andere hatten nicht soviel Glück: locker fünf mal konnten wir beobachten wie ein Affe zubiss. Man muss aber zur Verteidigung der Makaken sagen, dass sie entweder geärgert wurden oder ihnen Essen geklaut wurde. Bei einem Restaurant in der Nähe sahen wir den traditionellen Balitanz.

Dann wollten wir in den Norden. Eine lange und für den Arsch beschwerliche Fahrt begann. Wir transportieren beide Rucksäcke mit, da wir ja keine feste Bleibe haben, das gefällt den Schultern nicht. Wir fahren immer höher und höher, es wird immer kühler und kühler. Wir müssen einfach immer wieder Zwischenstopps machen, um die tolle Region zu bestaunen und zu fotografieren. So schön es auch am Strand im Süden war, diese Umgebung gibt uns noch viel mehr. Überall mystische Wälder, die Balinesen lächeln uns alle freundlich an, die Kinder winken uns zu, so lieb! Dann gelangten wir zum ersten See – wow. Noch weiter oben sitzen einige Makaken am Straßenrand. Es ist nun schon so kühl, dass ich einen Pullover brauche. Die Aussicht über den zweiten See ist der Hammer! Wir können uns nur schwer losreissen aber wir müssen, denn wir haben nur noch etwa 30 Minuten bis zum Sonnenuntergang und die nächste Stadt liegt unten im Tal. Das ganze Gebiet haut uns fast vom Hocker. Zu blöd, dass wir nicht länger Zeit haben. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Ich kann dieses unglaubliche Gefühl nur schwer in Worte fassen so unglaublich schön war die Strecke durch den Dschungel! Mittlerweile waren wir so hoch oben, dass wir uns in den Wolken befanden! Wir passierten einige Dörfer, die Armut der Einheimischen ist auch hier allgegenwärtig. Lauter einfache Hütten säumen die Straße. Als wir wieder einmal einen Zwischenstopp machten, kam ein junger Balinese auf uns zu und fragte ob wir Hilfe brauchen. Ich glaube, wenn wir nach einem Schlafplatz gefragt hätten, wär’s auch kein Problem gewesen.

Schon lange nach Anbruch der Dunkelheit sind wir in Lovina angekommen. Dies liegt ganz ganz im Norden direkt an der Küste. Wir fragten einige homestays bzgl. Preise für die Nacht und landeten im Parma. Für ein Bungalow zahlten wir 100.000 rp pro Person. Als ich schon gemütlich im Bett lag, war Pascal noch bisschen draußen unterwegs. Auf einmal kommt er herein und sagt: Bianca, rate mal wo das Meer ist! Hihi, vor Müdigkeit und sonstwas haben wir völlig übersehen, dass sich unser Bungalow, nur getrennt durch einen Zaun, diiiirekt am Strand befindet. Geil geil geil!

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3 Antworten

  1. harryMo sagt:

    Asche auf mein Haupt wegen der Abschiedsfotos 😋….wieder ein super Beitrag und Fotos, die Gegend sensationell und bei den Affen werden Erinnerungen wach aud Thailand 😍😀😍😀

  2. Manuela sagt:

    Hallo meine Lieben, ein super Reisebericht! 😊 Sehr interessant und informativ und soo schöne Fotos! 😍 ps: der Sarong steht euch richtig gut! 😉 Freu mich schon auf die nächsten Zeilen von euch. Bis dahin ganz liebe Grüße aus der Heimat! 😀

  3. Delanda sagt:

    Ich vermisse euch so sehr….